Dienstag, 9. November 2010

Wohnungssuche Tag 3


Gestern hatten wir 4 Wohnungsbesichtigungen auf dem Programm, und zwar über den kompletten Tag verteilt: um 9 Uhr, 11.55 Uhr, 13.40 Uhr und 16 Uhr. Hab sogar mein Treffen mit Cheryl absagen müssen. Aber ging halt nicht anders. Los gings um kurz nach 8 Uhr in die Stadt. Da der Tag heiß werden sollte, hab ich mich davor brav mit Sonnencreme eingekleistert. Nach einiger Überzeugungsarbeit hab ich selbst Jürgen zu etwas Sonnencreme überreden können. Das ist meistens nicht so einfach :)

Die erste Wohnung, die wir besichtigen wollten, machte von außen keinen guten Eindruck, aber nachdem ich den Termin persönlich mit der Immobilienmaklerin vereinbart habe, wollten wir nicht einfach verschwinden und sind rein. Von innen war sie gar nicht so schlecht. Nicht toll, aber man hätte die verbleibenden Monate auf jeden Fall überleben können.

Wohnung Nummer 2 war erst um knapp 12 Uhr zu besichtigen. Um die Zeit irgendwie zu überbrücken haben wir einen McDonald's aufgesucht und haben uns (oder besser gesagt ich mir) ein Eis gegönnt. Yam yam. Während wir so vor uns hinmeditierten, klingelte mein Handy. Die Dame am anderen Ende der Leitung war eine Maklerin, auf deren AB ich am Freitag draufgesprochen habe. Sie wollte uns eine Wohnung in Subiaco anbieten. Haben spontan beschlossen, dass wir diese Besichtigung noch vor der nächst geplanten dazwischenquetschen und sind mit dem Zug nach Subi. Nach einigen Irrungen (sind am falschen Bahnhof ausgestiegen) haben wirs tatsächlich hingeschafft. Lustigerweise war die Wohnung nur ein paar Meter vom Birth Centre entfernt. Alina hätte also keinen langen Weg nach Hause gehabt. Die Wohnung war ein echter Traum. Leider mal wieder krass teuer und sehr mikrig, aber wunderschön eingerichtet und einfach nur gemütlich. Bissl doof war auch, dass sie auf dem zweiten Stockwerk war, sprich ich müsste den Kinderwagen immer hochschleppen ("unten im Flur lassen" geht nicht , weil die Wohnugen alle von außen zugänglich sind).

Voller Freude, dass wir im Zweifel (d.h. falls unsere Wohnung von Samstag nicht klappt) eine Alternative hätten, sind wir zurück in die Stadt. Wohnung Nummer 3 (ursprünglich Nummer 2) war wieder sehr ernüchternd, aber das hat uns nicht mal mehr gestört. Stattdessen haben wir beschlossen, nur noch die nächste Besichtigung mitzumachen, da die letzte Wohnung sehr weit entfernt war, und wir sie sowieso, wenn überhaupt, nur in einer absoluten Ausnahmesituation in Erwägung gezogen hätten. (Nicht, dass wir gerade in keiner Ausnahmesituation wären :) aber gut.)

Nachdem wir uns mit bissl Futter zu Mittag in einem netten Cafe gestärkt haben, klingelte wieder mein Handy. Diesmal war es die Maklerin "unserer" (am Samstag gefundenen) Wohnung. Sie hat gemeint, dass sie die Bewerbung gleich per Email schicken würde und wir diese dann ausgefüllt so schnell wie möglich in ihrem Büro vorbeibringen sollten. Da war die Erleichterung sehr groß. Das Problem an dieser Wohnung war nämlich, dass sie offiziell gar nicht zu haben war. Zur Zeit wohnt dort ein Pärchen aus Norwegen, deren Mietvertrag noch bis Ende Januar läuft. Da die beiden schon Ende November nach Hause fliegen, und somit ihren Vetrag auflösen wollen, mussten sie sich selbst um Nachfolger kümmern. Als wir also die Wohnung Samstag angeschaut haben, haben wir mit dem Pärchen ausgemacht, dass die zwei ihre Entscheidung und unsere Telefonnummer am Montag weitergeben. Es war aber nicht wirklich klar, ob die Maklerin sofort zurückruft und uns ein Angebot macht oder sich erstmal ein paar Tage Zeit lässt. Ein paar Tage hätten wir aber nicht warten können, weil uns sonst alle anderen Alternativwohnungen weggeschnappt worden wären (das geht hier ratz fatz, was in unserer jetztigen Situation ja sogar von Vorteil ist - sonst müssten wir ja ewig auf ne Antwort warten).

Mit so einer guten Nachricht und relativ großen Chancen die Wohnung tatsächlich zu bekommen (schließlich wissen nicht so viele Leute davon, da sie offiziell nicht auf dem Markt ist und wir die zwei Norweger außerdem gebeten haben keine weiteren Interessenten mehr anzunehmen) gings dann zur letzten Wohnung. Die war auch super toll: sowohl die Lage als auch die Größe und Einrichtung haben gepasst (der Preis mal wieder weniger, aber hmmmm... wir gewöhnen uns langsam an die Mietpreise hier und freuen uns schon auf eine Wohnungssuche in Deutschland :) ). Auf dem Weg nach Hause haben wir noch ziemlich lange hin und her überlegt, was wir jetzt machen. Ein Pluspunkt der letzten Wohnung war auch noch, dass sie bereits ab dem 20.11. zu haben war (unsere ursprüngliche Wahl erst ab dem 1.12.). Letztendlich sind wir zu dem Entschluß gekommen, dass wir bei unserer Erstwahl bleiben. Schließlich wollten wir keine Unmenschen sein und die Norweger wieder auf Nachmietersuche schicken. Hatten ja schon zugesagt. Außerdem ist die Norwegerwohnung noch bissl zentraler & günstiger. Vielleicht nicht ganz so schön eingerichtet und etwas kleiner, aber das ist ja nicht schlimm. Hauptsache Dach über Kopf mit Klima... und die 3 Wochen bis dahin werden wir (auch mit Alina) schon irgedwie überleben.

Nachdem wir also diesen Entschluß gefasst haben, wollten wir die Bewerbung so schnell wir möglich abgeben. Auf dem Weg nach Hause haben wir die Unterlagen ausgedruckt und zu Hause in Rekordtempo ausgefüllt. D.h. fürs Ausfüllen war Jürgen zuständig - ich war ganz schön tot und hab versucht mit nem Eis auf dem Bett wieder Kräfte zu tanken :) Keine halbe Stunde später sind wir wieder losgedüst und haben uns auf den Weg in das Marklerbüro gemacht. Das war leider ziemlich weit weg, so dass wir 2 Busse und einen Fußmarsch vor uns hatten. Dank Feierabendverkehr hatte der zweite Bus auch noch massig Verspätung, so dass wir erst kurz nach 17 Uhr angekommen sind. Hatten aber Glück, denn trotz Öffnungszeiten bis 17 Uhr hatten sie noch offen. Haben also die Bewerbung abgegeben und sind wieder zurück nach Hause.

Irgendwann gegen 19 Uhr waren wir wieder daheim. Oh Mann, was für ein Tag. Gut dass Alina das alles mitgemacht hat, und ich nicht mitten im Chaos Wehen bekommen hab... Da war der Spaziergang am Sonntag ein Klaks dagegen. Zur Belohnung gabs Abends lecker Grillen. Und danach sind wir einfach nur Schlafen gegangen. Waren beide vor lauter Rumgerenne und der Hitze ganz schön geschafft. Aber immerhin gabs eine Perspektive auf eine Wohnung. Und das ist TOLL!

Zum Schluß noch eine kurze Anmerkung: Vielen lieben Dank für die aufmunternden Kommentare, bitte weiter Daumen drücken. Und... auch wenns grad vielleicht nicht so klang, keine Angst, ich pass auf mich auf. Wirklich.

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